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2006/03/29

Sagt Ihnen der Name...

...Christian Maly etwas? Nein? Ok, macht nix. Ging mir bis gestern Abend auch so. Dann aber vermieste dieser 31-jährige Mann mir uns 17.000 anderen Zuschauern am Millerntor den Abend. Und bekam dafür auch noch Applaus.
Nunja, nochmal von Anfang an: Zum Nachholspiel gegen den Wuppertaler SV ging's am Dienstagabend mal auf Sparflamme - das heißt wenig Bier und ohne Kamera. Drei Punkte gegen den krisengeschüttelten Club waren jedenfalls eingeplant, um zumindest nochmal eine letzte Chance im Aufstiegsrennen zu wahren. Im Stadion waren die meisten St.Paulianer auch guter Dinge, sie Stimmung in der Nordkurve war zwar normal durchwachsen, aber immerhin war eigentlich während der ganzen Partie was los auf den Rängen. Mal abgesehen vom Gästeblock, der mit vielleicht 100 Mitgereisten nur spärlich gefüllt war. Bei den momentanen Spannungen zwischen Fanszene und Präsidium in Wuppertal allerdings wohl verständlich.
Spielerisch ging es zwar nicht umwerfend los, spätestens mit der roten Karte nach einer klaren Tätlichkeiten gegen einen Wuppertaler nach 30 Minuten war die Richtung aber klar: Alles stürmt auf den Wuppertaler Kasten. Dabei taten sich die Kiezkicker aber mehr als schwer, irgendwie blieb alles viel zu umständlich. Zu oft wurden vielversprechende Angriffe unnötig verlangsamt, Bälle verstolpert und Flanken ins Nichts geschlagen. So hieß es also Hoffen auf die Schlussphase und auf den entscheidenden Moment der Erlösung. Der ließ aber weiter auf sich warten. Immerhin blieb auch Wuppertal vor dem Kasten ohne Glück, der eine oder andere Konter hätte durchaus sitzen können.
Die letzten 20 Minuten gehörten dann endgültig dem FC St. Pauli und Gäste-Keeper Maly. Ein ums andere Mal faustete der Schlussmann, der mit einer furchteinflößenden Zorro-Maske geschmückt war, wirklich unmögliche Dinger noch aus dem Kasten. Wenn es aber einem Team nicht gelingt, zu dritt aus zwei Metern Entfernung das Runde ins Eckihe zu bringen, hat man den Sieg wohl auch nicht verdient. So blieb es beim 0:0, über das sich die aufopferungsvoll kämpfenden Wuppertaler sichtlich freuten. Am Ende reichten 60 Prozent Dämlichkeit der Gastgeber plus 40 Prozent Christian Maly zur 100 prozentigen Einsicht: Das war's wohl endgültig...

2006/03/26

Anstrengend und doch angenehm...

...verlief die gestrige Auswärtstour mit dem FC St. Pauli nach Münster. Am Ende von rund zehn Stunden waren allerhand Biere getrunken, Lieder gesungen und auch noch drei Punkte mitgenommen. Und im Gegensatz zur Lübeck-Fahrt tat auch die Kamera mal wieder ihren gewohnten Dienst. So musses laufen... Los ging's morgens um 9 Uhr am Clubheim mit dem Fanladen-Bus, der zwar keine funktionierende Toilette, dafür aber immerhin einen netten Busfahrer aufweisen konnte. So besichtigte man zwecks Entwässerung zahlreiche schöne Rastplätze im Südoldenburgischen...

In Münster angekommen freute sich der bereits zahlreich vertretene Hamburger Anhang über das unerwartet gute Wetter. Die Polizei war natürlich auch mit einigen Männchen dabei, hielt sich aber freundlich zurück. Und auch Ordner sowie Gastronomie wussten, das Gastspiel der letztlich etwa 1.500 Gästefans angenehm zu gestalten.

Zum Spielbeginn gab es auf beiden Seiten keine besondere Choreo, dafür allerdings viele Schwenkfahnen. Doppelhalter waren für Gäste leider nicht erlaubt. Aber das ist man ja gewohnt. Der Support während des Spiels war dann durchaus eine echte Steigerung gegenüber der mauen Lübeck-Partie. Richtig lautstark wurde es zwar nie, dafür wurde aber fast durchgängig gesungen. Dabei konnte USP diesmal auch viele Leute zum Mitmachen bewegen. Es geht also auch anders... Von den "Hausherren" gegenüber kam selten mal was an, der aktive Block beschränkte sich aber auch auf recht wenige Leute. Daran änderte sich auch nach dem 1:0-Führungstreffer nicht viel.


Den hatte Ex-Oldenburger Arne Tammen vor der Pause noch durch einen berechtigten Handelfmeter erzielt. Nicht ganz unverdient, auch wenn die erste Spielhälfte eher schwach war. Das Niveau steigerte sich im zweiten Durchgang nicht wirklich. Immerhin aber wurde der FC nochmal stärker und kam nach dem Ausgleich durch Boll (52.) sogar noch zum umjubelten Siegtreffer (Mazingu, 82.). Auf der Rückfahrt blieb dann noch viel Zeit, bei einem feinen Bierchen, die gelungenen Bundesligaergebnisse zu feiern. Alles in allem also eine schöne Fahrt, auch wenn sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen noch viel Steigerungspotential ist!

Videos (DivX-komprimiert):

2006/03/22

Schiefer gehen...

...kann ein Abend sicherlich schon. Schief genug war's mir jedenfalls dennoch. Die gestrige Auswärtsfahrt zum Nachholspiel des Nachholspiels des FC St. Pauli beim VfB Lübeck stand unter keinem guten Stern. Erkältungsgeschwächt freute ich mich allerdings erstmal, dass ich überhaupt im Sonderzug saß. Und dann hatte ich auch noch unerwarteterweise meine Speicherkarte für die Cam pünktlich zum Spiel zurück. Brachte allerdings nix, nach den ersten zwei Pics im Zug war der Akku ohne jede Ankündigung leer...
In Lübeck war's dann unerwartet ruhig. Unmengen von Cops - haben die etwa Studentendemos erwartet? - säumten zwar den langen Fußmarsch zur Lohmühle, hielten sich aber auffällig zurück. Die Ordner am Stadion waren dann wohl die nettesten, die ich überhaupt je auswärts erlebt hab. Noch vor dem Spiel sorgte einsetzender Schnee sogar für ein bisschen Pokalfeeling. Das schien auch die Mannschft von St.Pauli zu beschwingen, die fix mit 1:0 in Führung gingen. So richtig am Überkochen war die Stimmung unter den bis zu 2.000 Mitgereisten aber nicht. Zu fahrlässig ging das team danach nämlich mit unseren Nerven um, ohne unseren Hollerieth hätte es schon zur Pause gut und gerne 1:3 stehen können. Den Ausgleich gab's dann auch noch vor dem Seitenwechsel. Der zweite Abschnitt war irgendwie besser, aber Chancen wurden zur Mangelware. Ein Unentschieden schien letztlich gerecht. Wäre wohl auch dabei rausgekommen, hätten nicht die Lübecker noch einen geschickten Konter zum 2:1-Siegtreffer in der 86. Minute genutzt. Während die Marzipanliebhaber die Punkte wie einen Pokalsieg feierten gings zügig zurück zum Bahnhof und von da an im Schneckentempo von der einen Hansestadt in die andere zurück. Der Lokführer hatte wohl sein Valium überdosiert, manchmal schienen uns Fahrräder zu überholen...
Interessant war am ganzen Abend eigentlich garnix. USP sang sich langsam und leise ins Delirium, von den Lübeckern war nur ab und an richtig was zu hören, was wohl an der miesen Akustik lag. Optisch war jedenfalls ne Menge Bewegung Block gegenüber. Ne Choreo gab es bei denen jedenfalls nicht. Auf St.Pauli-Seite scheiterte eine Wunderkerzen-Aktion mehr oder weniger an der miesen Qualität der Dinger, die wie wild durcheinanderbrutzelten. Kam aber doch ein bisschen was rüber.

So, Bericht erledigt. Abhaken, weitermachen. Am Samstag gehts nach Münster. Dann vielleicht mit mehr Erfolg. Ganz sicher aber mit frischen Akkus... ;)