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2006/09/15

Was bietet sich...

...für einen sonnigen Sonntagnachmittag im Spätsommer besseres, als einen schönen Amateurkick zu genießen. Wenn aber die eigene Mannschaft 170 Kilometer entfernt spielt, muss manchmal auch ein anderes Spiel reichen. Da hätte ein schönes Oberliga-Derby zweier Hamburger Traditionsteams kaum besser kommen können. Am Borgweg traf nämlich der VfL 93 auf den Nachbarn Stadtrivalen Altona 93. Der Tabellenletzte gegen den Spitzenreiter.

Dabei hätte sich sogar durchaus angeboten, pünktlich zu erscheinen. Noch während ich allerdings in der ungewohnten Schlange vor dem Kartenhäuschen weilte, gingen auf dem Platz die Gäste aus Altona schon in Führung, was vom stattlichen Anhang des AFC lautstark gefeiert wurde. Geruch und Polizeiaufkommen ließen beim Eintreffen auf dem "Ground" darauf schließen, dass sogar ein bisschen gezündelt wurde - aber vielleicht war es auch nur der Würstchengrill. Offiziell 530 zahlende Zuschauer hatten sich zum Stadtduell eingefunden, der Großteil davon drückte dem Favoriten die Daumen. Und der kleine Fan-Mob wusste auch durchaus zu gefallen. Kreative oder länger Gesänge gab es zwar nicht, dafür aber immer mal wieder ziemlich lautstarken Support. Zur Bewachung stand derweil eine ganze Handvoll netter Beamter zur Seite. Schließlich hatten sich die Gäste auch bedrohlich nah zu den seitlich überüber die Ecke stehenden VfL-Fans postiert, hinter deren Zaunfahnen allerdings nur einige grün-weiß geschmückte Rentner und wenige Barmbeker Gäste zu sehen waren. Zu hören war erst recht nichts, mal von einigen "VfL!"-Rufen nach Chancen der eigenen Mannschaft abgesehen.

Diese hatten die Hausherren im kleinen Borgweg-Stadion durchaus noch. Zwar spielte der AFC nach dem frühen Tor die Führung zunächst locker in die Halbzeit. In der weitaus ereignisreicheren zweiten Hälfte machte der VfL allerdings dann notgedrungen mehr Druck, was den technisch überlegenen Gästen wiederum neue Freiräume gab. Als Grün-Weiß dann tatsächlich gerade so etwas wie Torgefahr entwickelte, schlug Altona nochmal zu: Mit einem sehenswerten Kopfball sorgte Tunjic (73.) für die Vorentscheidung. Wenig später konnte Avcioglu mit dem Anschlusstreffer nochmal für ein wenig Spannung sorgen, was letztlich aber nicht mehr half. Insgesamt tat sich der Tabellenführer ziemlich schwer mit dem Kellerkind. Der Sieg blieb aber gegen die harmlosen Winterhuder ziemlich ungefährdet.

Was bleibt ist ein schöner Sonnentag im netten, kleinen Borgweg-Stadion, dass seine besten Tage bereits hinter sich hat. Dafür versprüht aber gerade der marode Zustand der alten Einrichtung einen gewissen Charme. Allein Bratwurst und Bier konnten nicht bewertet werden, da die einzige Bude das gesamte Spiel lang völlig überlaufen war - der Preis von 2 Euro (Wurst) und 1,80 (Bier) lud ebenfalls nicht zum Warten ein...

Es folgen in Kürze Spielberichte zu:

  • Chelsea FC - Werder Bremen (Stamford Bridge)
  • SV Wilhelmshaven II - VfB Oldenburg (Jadestadion)
  • Hamburger SV - Werder Bremen (AOL-Arena)