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2006/11/09

Nach recht langer Auszeit...

...war gestern mal wieder ein Besuch am Millerntor angesagt. Immerhin kam mit dem VfL Osnabrück nicht nur der Tabellenführer zum FC St.Pauli, sondern auch ein persönlicher "alter Bekannter". Während sich Lila-Weiß beim Pokalbesuch in Oldenburg wenig Blöße gab, ging es aber gestern etwas knapper zu. Am Ende stand ein leistungsgerechtes 2:2.


Spielerisch konnte sich in der ersten halben Stunde kein Team wirklich durchsetzen. Nach wenigen Chancen auf beiden Seiten kamen die Gäste letztlich durchaus überraschend zu ihrem Führungstreffer. Gerade als der geneigte Zuschauer aber glaubte, der VfL würde das Spiel unter Kontrolle bringen, kamen die Hausherren zum glücklichen Ausgleich - ein abgefälschter Ball landete von Braun im unhaltbar im Eck. Erst damit war St.Pauli wirklich aufgewacht. Mit dem Schwung vom Ausgleich wurde sogar noch vor der Pause der Führungstreffer nachgelegt - wieder war es Braun, diesmal aber weniger zufällig als sehenswert. Nach der Pause spielte die Bergmann-Elf dann tatsächlich richtig ordentlichen Fußball. Der Ball lief gut in den eigenen Reihen, auch wenn Chancen Mangelware blieben. Um so erstaunlicher, dass gerade in dieser Phase der Ausgleich für Osnabrück fiel. Die Gäste nutzten dabei gleich mehrere dumme Abwehrfehler - unnötiger geht's kaum... Danach blieb die Partie bis zum Schlusspfiff ziemlich langweilig. Beide Mannschaften konnten offenbar mit dem Punkt leben.

Stimmungstechnisch war mit dem Gästeblock durchaus einiges zu vermelden. Gleich zum Einlaufen der Teams gab es neben mehreren ganz schicken Riesen-Schwenkfahnen noch eine nette, kleine Pyro-Show ohne peinliches Hoolgehabe. Auch danach war recht viel zu hören aus der Osna-Ecke, auch wenn nach anderen Aussagen recht zweifelhafte Sprechchöre dazwischen gewesen sein sollen. Vor Spielende gab es dann noch eine unmotivierte Portion Rauch, die irgendwie unnötig rüberkam. Insgesamt aber ein guter Support! Die Heimseite zeigte sich mal wieder etwas träge, auch wenn bei USP mal wieder viel Bewegung zu sehen war - hörbar war es leider selten. Dafür hat sich die Stimmung in der Nordkurve deutlich verbessert. Hier scheint sich einiges zu entwickeln, auch wenn vom Stil her die Mischung aus Nordkurvenkutte und Neu-Ultra etwas gewöhnungsbedürftig ist - immerhin ist überhaupt was los! Eine echte Choreographie war jedenfalls auf beiden Seiten nicht zu erkennen, dafür hatte USP noch einiges an bunten Luftballons zur Ausschmückung dabei.

Nach der Partie gab es noch einige Verwirrungen: Ein kleiner Mob von Osnabrückern wurde unter massivem Polizeischutz zu den Landungsbrücken geleitet, verfolgt von zahlreichen St.Paulianern. Der Auslöser bleibt aber unklar, gerüchteweise waren Nazi-Parolen oder ein Fahnenklau im Spiel. Außer kleineren Auseinandersetzungen passierte aber wohl nichts mehr.

Schade, dass auch für diese Saison keine große (sportliche) Besserung zu erwarten ist. Stimmungstechnisch wird sich aber der bevorstehende Umbau der Südkurve niederschlagen. Bevor der Umzug von USP unter die neue Tribüne angegangen werden kann, wird sich aber wohl wenig am Gesamtbild verbessern.

2006/11/01

Spiele wie diese...

...können einen Saisonverlauf durchaus prägen. Zum Beispiel wenn der Tabellenerste mit fünf Punkten Vorsprung beim direkten Verfolger aufläuft. So geschehen beim VfB Oldenburg, der am Wochenende als "Jäger" den TSV Havelse am Marschweg empfing - und ihn mit 3:0 zurück ins Hannoversche schickte. Eine klare Botschaft der zuletzt kriselnden Zinnbauer-Elf: Jetzt kommt der Angriff auf die Tabellenspitze!


Zum Spiel: Bis zum etwas überraschenden Führungstreffer hatten die Oldenburger durchaus Probleme mit den Gästen - beide Teams neutralisierten sich ziemlich gegenseitig. Danach allerdings bekam der VfB das Spiel besser in den Griff. Havelse blieb zwar gefährlich, hatte aber nur wenige echte Torchancen zu bieten. In Hälfte zwei musste der TSV dann mehr riskieren, was Oldenburg gekonnt ausnutzte. Zwei der zahlreichen Konter führten zum Erfolg - das Spiel war entschieden.

Zur Stimmung: Insgesamt waren trotz des zuvor schlechten Wetters 1.300 Zuschauer ins Marschwegstadion gekommen. Obwohl der Gegner ausnahmsweise mal einen recht ordentlichen Anhang mitbrachte, blieb die Stimmung vor allem in der ersten Hälfte aber ziemlich mau. Erst das Führungstor weckte den VfB-Anhang wieder etwas auf. Die zweite Hälfte wurde dann besser, was auch am positiven Geschehen auf dem Platz gelegen haben dürfte. Der Gästeanhang auf der Haupttribüne fiel nicht gerade durch Kreativität auf, viel mehr durch die zahlreichen Trommeln, die ziemlich unrythmisch rüber kamen. Ansonsten kam nur ab und an was Hörbares im Stile der frühen 90er Jahre.

Den negativen Vogel schossen allerdings die Gästespieler nach dem Abpfiff ab: Mehrere Havelser wurden gegenüber Oldenburgern handgreiflich, manche ließen sich erst durch die Ordner von ihren Kontrahenten trennen. Danach demolierten die frustrierten Gäste offenbar auch noch ihre Kabine, was sie demnächst nochmal schriftlich bekommen dürften. Den Kommentaren nach dem Spiel zufolge ist auf Seiten der Verantwortlichen von Reue nicht viel zu erkennen. Das Rückspiel kann also in vielerlei Hinsicht nochmal interessant werden...



Hier noch ein Video von der Humba nach dem Spiel.