.comment-link {margin-left:.6em;}

2006/06/23

Die Erfahrung...


...mal ein echtes WM-Spiel mitzuerleben, macht man nicht oft. Um so gespannter durften wir gestern in Hamburg auf die Partie zwischen Tschechien und Italien sein. Noch dazu ging es im letzten Gruppenspiel für beide Teams noch um alles. Letztlich konnten die Erwartungen nicht ganz erfüllt werden, weil besonders die Tschechen eine Enttäuschung blieben...


Schon mittags war die Hamburger City ganz in tschechischer Hand. Die zahlreichen angereisten Fans sorgten rund um den Rathausmarkt für gute Stimmung und zeigten sich äußerst trinkfreudig. Italiener waren nur wenige zu sehen, dafür übernahmen diese bereits auf den Straßen die Kontrolle. Mit der S-Bahn ging es dann nach Stellingen, wo man die umgebauten Bahnstation mit neuem Getränkeshop bestaunen konnte. Auch die Busstationen, von denen aus der Shuttle zum Stadion fuhr, präsentierten sich in neuem Glanz.

Auch am Stadion ging es flott voran. Allein die peniblen Kontrollen brauchten eine Weile. Die anschließende automatische Ticketkontrolle per Chip klappte problemlos.
In der Arena gehörte den Tschechen eine Hälfte der Südtribüne, die sie einheitlich mit Landesfahnen geschmückt hatten. Die Italiener konzentrierten sich auf die gegenüberliegende Nordkurve, wo aber auch zahlreiche tschechische Grüppchen für Stimmung sorgten. Dazwischen waren neben zahlreichen neutralen Zuschauern wohl aber die Italiener in der Überzahl. Letztere zeigten einige selbstgemalte Spruchbänder und auch wenige Vereinsbanner. Akustisch behielt die tschechische Seite lange die Oberhand, wie auch ihre Mannschaft auf dem Platz. Der Support kam zunächst konstant und bisweilen auch ziemlich laut, während die Italiener nur selten zu hören waren. Das änderte sich mit dem überraschende Führungstreffer der Italiener. Jetzt kamen auch die Tifosi gesanglich ganz gut in Fahrt, was leider bald wieder abflaute. Beim Torjubel gab es auch einen Bengalo im Block zu sehen. Der "Verursacher" wurde allerdings von herbei stürmenden Ordnern ebenso schnell einkassiert, wie zwei tschechische Fans, die vom Spielfeldrand mit Tröten und Bierbechern geworfen hatten. Bis zur Halbzeit waren die tschechischen Anhänger weiterhin bestimmend. Insgesamt wirkte der Support aber eher hölzern, nur selten gab es mal ein paar Hüpfeinlagen - die mit dem gesamten Block dann aber sehr gut anzusehen waren. Nach der gelb-roten Karte für Plasil kurz vor der Pause war es damit dann beinahe vorbei. In Hälfte zwei kam nur noch ganz wenig. Die Italiener wurden mit zunehmender Spieldauer sangesfreudiger und überzeugten als lebhaftere Hälfte im Stadion - insgesamt aber viel zu selten wirklich laut und damit dennoch recht enttäuschend.

Auch das Spiel hatte mit den zahlreichen Stars auf dem Platz mehr versprochen. Nach der Dezimierung der Tschechen taten die Italiener aber nur noch wenig und spielten ihren Vorsprung nüchtern runter. Die Tschechen dagegen blieben nicht nur spielerisch zu schwach sondern vor allem zu ängstlich. Selbst als es kaum noch etwas zu verlieren gab, war der absolute Wille kaum zu erkennen. Meistens blieb Baros als einzige Spitze auf velorenem Posten. Immerhin gab es mit Inzaghis Kontertor zum 2:0-Endstand noch eine schöne Aktion zu sehen. So wurde die Rückfahrt auch eher eine ruhige Angelegenheit. Während die große Zahl der Tschechen enttäuscht zur Bahn trottete, feierten die Italiener nur noch kurz aus ihren Autos auf der Straße.


Weitere Eindrücke vom Spiel:









Videos: