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2006/09/09

Ein kleines Highlight...


...im faden Alltag der Niedersachsenliga durften der VfB Oldenburg und seine Fans in der noch frühen Saison erleben. Mit dem VfL Osnabrück kam im NFV-Pokal nicht nur ein alter Rivale an den Marschweg, sondern auch seit langem mal wieder eine ernstzunehmende Schar Gästefans. Bereits eine Runde vorher hatten die Blauen die zwei Ligen höheren Kickers aus Emden mit 3:0 aus dem Stadion gefegt. Bevor aber die Lila-Weißen zu Besuch kamen, ging es in der Liga noch zum SV Sachsenross nach Hannover.



Während der Großteil der Oldenburger Anhängerschaft mit dem OFI-Bus fuhr, ging es für mich mit den Leuten von VfB247 im Zug in die niedersächsische Landeshauptstadt, was ziemlich
problemlos vonstatten ging. Auch die etwas versteckt gelegene, kleine Spielstätte der Sachsenrösser im Stadtnorden wurde mit der S-Bahn rechtzeitig erreicht. Im sogenannten Stadion hatte man uns bereits freudig erwartet, sogar einen eigenen Bier- und Bratwurststand bekamen die Mitgereisten zur Seite gestellt. Neben den ungefähr 200 Oldenburgern fanden leider nur wenige Zuschauer den Weg zum Spiel, etwa 350 mögen es ingesamt gewesen sein.

Der Support startete jedenfalls gut und für die wenigen leute durchaus Lautstark. Dazu tat der Spielverkauf natürlich sein übriges. Bereits zur Pause war die Sache mit einer 5:0-Führung für die Gäste
gelaufen. Letztere konnten leider keine echte Fanunterstützung aufbieten. Nur ein paar türkische Jugendliche wagten sich trotz übermotivierter Ordnerbewachung (Uwe hatte mit den Rentnern auch bereits Bekanntschaft gemacht) zwischendurch in die Nähe der Oldenburger, blieben aber bei ihrem albernem Rumposen wenig beachtet - vermutlich ihr Glück, dass gewisse VfB-Anhänger "stadtfestbedingt" nicht dabei waren. In Hälfte zwei ging es dann etwas gemächlicher weiter, sowohl auf als auch neben dem Platz. Am Ende stand dennoch ein starker 7:1-Auswärtssieg, der mit der Mannschaft noch vor Ort ein bisschen gefeiert wurde. Nach der ziemlich ermüdenden Rückreise sammelte sich der gesamte "Mob" nochmal beim Fanprojekt, um den Abend auf dem Stadtfest gemeinsam ausklingen zu lassen. (Für den einen oder anderen wurde es allerdings auch noch eine etwas längere Nacht...) Nur knapp entging übrigens die überaus nervige Werder-Werbebühne einem mehr als gerechtfertigten Champignonanschlag. Die Situation wurde danach allerdings profimäßig selbst deeskaliert. :)

Einige weitere Pics zum Auswärtskick:








Videos: Bereits die Vorfreude auf die Pokalbegegnung mit dem alten Rivalen aus Osnabrück hatte die Odlenburger Fanszene wieder zu neuem Größenwahn getrieben. So sollte beim Spiel die mit über 36 Metern Länge wohl größte Zaunfahne der Vereinsgeschichte präsentiert werden. Dazu wurden noch zahlreiche Spruchbänder vorbereitet. Allein der Zuschauerzuspruch am Spieltag konnte den Ansprüchen schließlich nicht genügen, zum ungünstigen Dienstagabend-Termin kamen um die 1.800 Zuschauer, davon etwa 400 Gästefans. Letztere waren zum Spielbeginn allerdings noch unvollzählig, so dass es zum Einlaufen der Teams nichts Besonderes zu sehen gab. Die Heimseite zeigte dagegen hinter der neuen Zaunfahne ein über den gesamten Block verteiltes Fahnen-Intro inklusive der üblichen Doppelhalter und Schwenker. Supportmäßig blieb Oldenburg in der ersten Hälfte weitgehend tonangebend, während auch das Team auf dem Platz gegen die zwei Klassen höheren Gäste gut mithielt. Der Gästeblock formierte sich erst während des Spiels, wo jetzt auch die "Ultras Osnabrück"-Fahne präsentiert wurde. Beinahe mit dem Pausenpfiff kam es dann zur vielleicht spielentscheidenden Situation: Nach einem dummen Abwehrfehler kam Osnabrück zur überraschenden - und aus Oldenburger Sicht völlig unnötigen Führung.

Damit war quasi auch der Startschuss für den Gästeanhang gefallen. Zum Anpfiff der zweiten Hälfte gab es eine schöne Blockfahnen-Choreo der Violet Crew zu sehen, die dazu noch mit einer Portion Rauch garniert wurde. Damit war leider nur noch wenig vom Oldenburger Spruchband auf der Gegengerade zu sehen, wo neben einem Statement gegen Zweitvertretungen und die misslungen Ligenreform noch ein kleiner Gruß an die Jade zu lesen war:
"Wilhelmshaven raus aus Liga 3" im Stil der entsprechenden Osna-Transpis. Der Support hielt sich danach ziemlich die Waage, wobei die Gäste nun zwar durchgängig sangen, aber nie besonders lautstark wurden. Nach einer kleinen Ruhephase wachte dann die gesamte Gegengerade noch einmal auf, als das Spiel bereits mit dem zweiten und dritten Osnabrücker Treffer entschieden wurde. Bis zum Spielschluss kamen nach und nach immer neue Fahnen in die Luft, bis letztlich der gesamte Block beim Support mitzog - ein Dank an die Mannschaft für ihren unermüdlichen Einsatz.

Versöhnlich wurde es nach Spielschluss auch mit dem Gästeanhang. Dieser reagierte mit Wechselgesängen auf einige weitere zwischenzeitlich gezeigte Anti-Amateur-Transparente. Bereits auf einer früheren Fandemo hatten beide Fanszenen gemeinsam für die Zukunft der Traditionsvereine gekämpft. Ein positives Beispiel für Solidarität trotz aller Rivalität...

Videos: