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2006/06/21

Seit zwei Wochen...


...läuft nun die Weltmeisterschaft im eigenen Lande. Die ersten Achtelfinalpaarungen stehen inzwischen fest. Und tatsächlich, die Klinsi-Elf ist noch immer dabei! Grund genug für unser Land, sich in einen kollektiven "Schlaaaand"-Rausch zu begeben. Schwarz-Rot-Gold beherrschen das Bild,
wohin man auch schauen mag. Und trotz aller Abneigung gegen Nationalismus und Deutschtümelei - zugegeben: Der neu aufschäumende Fußballpatriotismus macht durchaus Spaß! Abgesehen natürlich von den zahlreichen komplett besoffenen Totalproleten und gelegentlich auftauchendem schwarz-weiß-rotem Fascho-Gesocks jedenfalls. Man kann natürlich von diesem Fußball-Karneval halten was man will - echte Fankultur ist sicherlich etwas anderes. Aber auch die plötzliche Begeisterung vieler, die vermutlich noch nie ein Stadion von innen gesehen haben, trägt eben ihren Teil zu diesem schönen Ausnahmezustand bei.

Vor allem aber wird die WM-Stadt Hamburg (wie vermutlich alle anderen auch) immer mehr zum Zentrum internationaler Begegnung. Das kitschige Bild von der Völkerverständigung über den Sport wird hier momentan Realität. Ob vor der Großbildleinwand, in der Kneipe oder auf der Straße - bunte Verbrüderungsszenen ohne Ende. Nach dem zweiten Spiel in Hamburg kam
ich mir in der S-Bahn aus Stellingen beinahe vor wie im Coca-Cola-Werbespot, als einige Ecuadorianer, Costa Ricaner und Deutsche mitten im Waggon in bierseliger Runde Fußball spielten. Wenige Tage später feierten wiederum Ukrainer vor meiner Haustür ohren Kantersieg gegen die Saudis, deren Fans noch gestern den Kiez säumten...

Es bliebt natürlich zu hoffen, dass diese Stimmung auch nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft nicht abflacht. Ob ich auch nach dieser Weltmeisterschaft noch mit St. Ellinger Prolls gemeinsam auf ein Tor anstoße, ist ebenfalls schwer zu bezweifeln. Aber gerade deshalb macht diese Fußball-Loveparade wohl so einen Spaß...


Ein paar Eindrücke von der WM in Hamburg:









Videos:

2 Comments:

Blogger derBehrens said...

als aussenstehender bin ich auf die informationen aus deutschland angewiesen, um die situation irgendwie zu beurteilen. (wer hat sich eigentlich überlegt, erasmus in spanien während der wm in deutschland zu machen???). positiv finde ich, dass alle leute am feiern sind und sich, wie geschrieben im artikel, die menschen/völker über den fussball "näher" kommen (auch wenn es nur die 32 fussballnationen sind und es generell ne pseudo-geschichte is). positiv ist definitiv die aussenwirkung deutschlands, z.B. hier in spanien. auch wenn wir nicht wirklich weit weg sind (eu und so), aber ein HITLER war bis jetzt bei keinem spiel zu sehen, wie hier manche leute noch glauben mögen :) die negativen aspekte fallen wahrscheinlich nur bei (mir/uns) nörgler/n ins gewicht, der kommerz, die deutschtümmelei, die überwachung, die assis, die unter dem deckmantel "WM" ihren eigenen aggro-besoffen-flashs fahren.

insgesamt aber eine tolle angelegenheit und ich bin froh am 9. juli in berlin zu sein. außer spanien gewinnt, dann dreh ich durch...

beste grüße

Mittwoch, 21 Juni, 2006

 
Blogger Man!ac said...

ja, es ist schon seltsam aus meinem munde positives über patriotismus, eventkultur und diese kommerz-wm zu hören. und ein bisschen macht es mir auch angst, wie ich mich von dieser euphorie zeitweise anstecken lasse. aber letztlich ist das wohl ein besonderes erlebnis für fast jeden fußballfan, so ein großereignis quasi "vor der haustür" zu haben.

und trotz allem werde ich auch in zukunft nicht mit einer deutschlandfahne rumrennen. aber ich denke, es hat auch viele vorteile, dass diese form von patriotismus nicht mehr nur dem rechten rand überlassen wird. gerade damit konnten die nämlich bisher immer gut punkten!

Donnerstag, 22 Juni, 2006

 

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