Die "Rentnerschwemme"...
...machte erstmals im Jahre 1996 n. Chr. von sich reden. Damals wurde der Begriff zum "Unwort des Jahres" gekürt. Ob es nun an der sachlich eher problematischen Aussage gelegen haben mag, oder eher den kuriosen Assoziation geschuldet ist, die dieser Begriff hervorrufen mag, kann ich nicht beurteilen. "Rentnerschwämme" allerdings finde ich auch sehr lustig (SpongeBobs Großeltern?)... Durch den Kopf ging mir all dies jedenfalls heute mal wieder, als ich eine meiner Lieblingsgeschichtsvorlesungen besuchte. Der Typus des euphemistisch als "Kontaktstudenten" bezeichneten Uni-Rentners ist wohl jedem bekannt, der schonmal ein historisches Seminar kennengelernt hat. Wer aber diese Veranstaltung zu Gesicht bekommt, wird wohl ersteinmal eine goldene Hochzeit oder den Tanztee im örtlichen Altenheim darin vermuten. Da bekommen die wenigen Kommilitonen, die sich noch unterhalb des 30. Lebensjahres befinden, schon beinahe den Status einer schützenswerten Minderheit. Nicht, dass ich grundsätzlich was dagegen hätte. Ob es wirklich angenehmer wäre in diesem großen Hörsaal, wenn sich nur das kleine Häuflein aus meiner Generation darin verläufe, ich mag es zu bezweifeln. Und solange unsere Kukidentkunden noch genug Sitzplätze freilassen, ist nichtmal ein praktisches Argument dagegen zu finden. Ein bisschen skurril ist es dann aber doch, wenn man bedenkt, dass man sich ja an einer Uni befindet... Und wenn es dann doch mal zu eng im Philturm werden sollte, wird sich schon was finden. 1998 hieß das "Unwort" übrigens "Sozialverträgliches Frühableben".
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